Ein Diaspora-Intellektueller

Neue Bücher von Stuart Hall

«Diasporisch» ist der Begriff, den Stuart Hall für sich gewählt hat. Nicht exiliert, und schon gar nicht assimiliert. Sondern wie der Untertitel seiner autobiografischen Aufzeichnungen sagt: «Ein Leben zwischen zwei Inseln». Diasporische Subjekte gehören als Produkte diverser Historien, Kulturen und Narrative verschiedenen Heimaten an. Die Diaspora entsteht, durchaus prekär, in der Nachwirkung der Kolonialisierung, ist aber zugleich «eine kulturelle Formation, die die feststehenden Konturen von Rasse, Ethnie und Nation durchkreuzt und aufbricht» (Hall 2017, 183).

Der Soziologie und Kulturwissenschaftler Stuart Hall ist 1932 in Jamaika geboren, 1951 als Stipendiat nach England gekommen und bis zu seinem Tod im Jahr 2014 dort geblieben. Das sind die beiden Kulturen – in sich wiederum vielfältig ausdifferenziert –, denen er angehört hat.

Bekannt geworden ist Hall ab 1970 als Begründer der Cultural Studies, als scharfsinniger Analytiker und Kritiker des Rassismus, als Initiator wichtiger theoriepolitischer Zeitschriften sowie als gesellschaftspolitischer Kommentator, der sich mit bahnbrechenden Artikeln in aktuelle Debatten eingemischt hat. Posthum erschienen 2017 die autobiografischen Aufzeichnungen «Familiar Stranger», die Anfang Jahr unter dem Titel «Vertrauter Fremder» auch auf Deutsch im Argument Verlag vorgelegt worden sind.

In den 1990er Jahren habe ich Stuart Hall verschiedentlich bei öffentlichen Auftritten in London erlebt, und ich habe ihn später einmal in seinem Haus interviewt. Das ist nicht ganz nebensächlich, weil Hall ein eindringlicher Redner und Gesprächspartner war, ein Lehrer, Anreger und Förderer, der zumeist im Kollektiv gearbeitet hat. In Selbstreflexionen hat er diese Mündlichkeit in kulturelle Zusammenhänge gestellt, sie sowohl in der afro-karibischen Tradition verwurzelt gesehen wie auch das Dialogische als ein zentrales methodologisches Prinzip unter anderem beim russischen Strukturalisten Michael Bachtin verortet.

Bücher hat Hall nur wenige veröffentlicht; und wenn, dann waren es Zusammenstellungen, Sammelbände von Aufsätzen und Vorträgen und Forschungsarbeiten. Seine Bedeutung aber für die theoretischen und politischen Diskussionen um eine postkoloniale Analyse von Kultur und Politik und um einen erneuerten Marxismus kann nicht überschätzt werden.

«Vertrauter Fremder» beruht auf langen Gesprächen mit seinem Schüler und Mitarbeiter Bill Schwarz und ist von diesem posthum herausgegeben worden. Es ist eine Autobiografie besonderer Art, weil sie das Subjekt Stuart Hall hartnäckig auf dem Hintergrund der Verwerfungen des 20. Jahrhunderts betrachtet, als Objekt von Kolonialismus und Postkolonialismus. Hall selbst merkt an, Freunde in England, die ihn über lange Jahre kannten und sich als Antikolonialisten verstanden, hätten ihn ganz selbstverständlich in eine europäische Tradition einbezogen und nie ganz begriffen, warum ihn die Situation zwischen zwei Kulturen persönlich so umtreibe. Das vorliegende Buch macht die Brisanz dieser Frage nochmals deutlich.

Das reicht bis in die Sprache hinein. Die deutsche Ausgabe ist bezüglich spezifischer Übersetzungsprobleme von einem internationalen Editorial Board betreut worden. Insbesondere der Begriff «Rasse» macht im Deutschen Schwierigkeiten, weil er eindeutig in negativer, rassistischer Tradition steht. Dagegen ist der Begriff race im Englischen offener gehalten, taucht gelegentlich auch als Selbstbeschreibung emanzipatorischer Bewegungen auf. Er wird deshalb für die deutsche Fassung beibehalten, ebenso wie Menschen «of Colour». Dazu kommen weitere Festlegungen: «Weiss und Schwarz selbst sind keine Identitätskategorien oder Farben, sondern richten den analytischen Blick auf rassisierte Unterscheidungen, deshalb werden sie grossgeschrieben» (Hall 2020, 11), heisst es im Vorwort.

Koloniale Kultur

Es macht einen Reiz dieses Buchs aus, dass Stuart Hall die konkreten Erfahrungen plastisch beschreibt und sie zugleich verallgemeinert. Hall wurde 1932 auf Jamaika in einer Mittelschichtfamilie «of Colour» geboren, wobei die Eltern ihre Zugehörigkeit zur Mittelschicht unterschiedlich interpretierten. Der Vater ein genügsamer, mit den Verhältnissen einverstandener Beamter, die Mutter auf ihren vermeintlich besseren sozialen Status und auf das imaginäre Ideal englischer Zivilisation fixiert. So war die Familie von Fragen der Rasse und des Verhältnisses zu England durchzogen oder wie Hall formuliert: «Die wichtigste Lehre meiner Erziehung war die Erkenntnis, wie sehr die Spannungen, Ambivalenzen, Phantasien und Ängste einer kolonialen Kultur, zutiefst gespalten entlang der Grenzen von Race, Klasse, Colour und Geschlecht in der penetranten, emotional aufgeladenen, kranken Welt einer kolonialen Familie ausgelebt und verinnerlicht werden.» (Hall 2020, 72)

Hall beschreibt eindringlich die Geschichte Jamaikas und des Kolonialismus, schildert die vielfältigen Differenzierungen des jamaikanischen Gesellschaftssystems, die herkömmlichen Rassismen und Herrschaftsstrukturen, aber er geht darüber hinaus und fragt, wie einst Frantz Fanon: Was bewirkt diese Lage in den Subjekten? «Es gab auf diesem Entwicklungsweg keinen einzigen Augenblick, der nicht von meiner Race-Positionierung gesteuert war» (Hall 2020, 29), folgert er. Das war nicht immer nur negativ, sondern zum Teil auch positiv durch ein sich langsam entwickelndes antikoloniales Bewusstsein. Bereits während der Depression gab es 1938 auf Jamaika erste Aufstände von ArbeiterInnen, als Reaktion auf eine konjunkturelle Krise innerhalb einer strukturellen Krise der kolonialen Plantagenwirtschaft, aber auch durch das Erstarken der Gewerkschaften und anderer sozialer Bewegungen. Hall räumt dem eine besondere symbolische Bedeutung ein: «Auch wenn ich damals viel zu klein war, um verstehen zu können, was vorging, erkenne ich klar, wie stark ich von 1938 geprägt bin: Ich wurde ein Teil dieser politischen Generation.» (Hall 2020, 58)

In Oxford

Schon als Schüler lehnte er sich gegen die auf England ausgerichtete konservative Erziehung auf, aber auch gegen die assimilatorische Haltung seiner Eltern. Die Entdeckung von Literatur und Musik der Moderne war ein Mittel des Ausbruchs – doch diese Moderne bezog sich wenn auch kritisch so doch dezidiert auf den westlichen Kulturkanon und hielt letztlich an einem eurozentrischen Entwicklungsbegriff fest. Als hochtalentierter Stipendiat konnte Hall Jamaika 1951 verlassen und kam nach Oxford – in eine der Hochburgen der englischen Kultur. Es war ein Schock, und es folgte ein langer Desillusionierungsprozess. Der junge Stuart Hall war der einzige Schwarze Student in Oxford. Direkte rassistische Vorfälle hat er seiner Erinnerung nach nicht erlebt, aber es blieb jederzeit ein Abstand zu seinen englischen Mitstudenten. «Ich war ausgeschlossen von der Teilhabe an einem bestimmten Habitus – Lebensweise, sittliches Betragen, Alltagsverstand, was man für gegeben nimmt, spontane Identifikationen und stillschweigend Vorausgesetztes über die Gesellschaft, und wie alles funktioniert, unterhalb der bewussten oder rein kognitiven Ebene.» Das war verbunden mit einem bestimmten Begriff nationaler kultureller Identität, «eine Phantasie der Nation, obendrein ein Geschenk der Götter, ein Zustand der Gnade» (Hall 2020, 209). Das prägnanteste aktuelle Beispiel für dieses Gefühl des Auserwähltseins ist der jetzige britische Premierminister Boris Johnson, für den das Leben nur ein frivoles Spiel ist, in dem ihm und seinesgleichen selbstverständlich immer die besten Plätze zustehen.

Der junge Stuart Hall aber traf, als relativ Privilegierter, auch auf Angehörige der so genannten Windrush-Generation karibischer MigrantInnen, die seit 1948 als Arbeitssuchende in England gelandet waren. Dadurch veränderte sich die Blickweise, für ihn persönlich wie vor allem für die englische Gesellschaft. Weil «der Schwarze Andere hier in der Metropole war, in intimer und unmittelbarer Nähe präsent, mussten die übernommenen rassisierten Hierarchien erneuert werden, wenn sie weiterhin brauchbar sein sollten» (Hall 2020, 181).

New Left

Hall begann sich als Student vorerst in jamaikanischer Exil-Politik zu engagieren. Paradoxerweise, hat er gesagt, entstand so etwas wie eine gemeinsame «karibische Identität» aller westindischen Inseln erst in London, im Angesichts des gemeinsamen kolonialen Unterdrückers. Anders als mehrere Bekannte seiner Generation, die später führende Positionen in Regierungen und Verwaltungen der unabhängig gewordenen neuen Staaten einnahmen, verwarf Hall die Perspektive einer Rückkehr bald. Er engagierte sich in der englischen Innenpolitik, im Umfeld der Kommunistischen Partei, zu der damals einige eminente Intellektuelle zählten. Zum Wendepunkt wurde 1956, mit der britisch-französisch-israelischen Invasion in Ägypten und der Niederschlagung des Aufstands in Ungarn durch die Sowjetarmee. In England distanzierten sich führende Intellektuelle von der KP und suchten einen neuen Raum für eine Neue Linke. «Die New Left formierte sich in dem politischen Raum, der sich zwischen diesen beiden entgegengesetzten Koordinaten auftat: zwischen dem aggressiven militärischen Autoritarismus der Nuklearmacht Sowjetunion, der die Degenerierung der revolutionären Ideale offenbarte, die sie einst verkörpert hatte, und der Wiederbelebung des aggressiven britischen Imperialismus, von dem viele fälschlich geglaubt hatten, er sei von der Sozialdemokratie begraben worden.» (Hall 2020 243f.) Mit dem Historiker Raphael Samuel und anderen gründete Hall eine neue Zeitschrift, «Universities and Left Review». Sie verkörperte zugleich die Wende von einem allzu eng verstandenen Begriff des Politischen zu einem breiteren Konzept des Kulturellen beziehungsweise zur Frage: Was trägt die Kultur zur Neuformierung des Politischen bei?

Daneben existierte der linkssozialistische «New Reasoner», geprägt vom HistorikerInnenpaar Dorothee und E. P. Thompson sowie dem Kulturtheoretiker Raymond Williams; auch Doris Lessing schrieb gelegentlich für das Blatt. 1959 fusionierten die beiden Zeitschriften zur «New Left Review». Die Zeitschrift, die heute noch existiert, wurde, wie es ihr Name versprach, zum Sammelbecken der Neuen Linken. Obwohl hauptsächlich an Universitäten und in intellektuellen Zirkeln verankert, war sie in sozialen Bewegungen engagiert, etwa in der Antiatombewegung CND, in Mietervereinigungen oder im Fall von Stuart Hall in den ersten Bürgerrechtsbewegungen im Londoner Stadtbezirk Notting Hill. In diesen Passagen zeichnet Hall ein lebhaftes Bild des damaligen Klimas des Aufbruchs; auch ein wenig voyeuristisches Interesse wird bedient, wenn er die Beziehung zu den so unterschiedlichen Übervätern Thompson und Williams analysiert, den unermüdlichen Raphael Samuel schildert oder beiläufig – und nicht eben freundlich – den Schriftsteller und Nobelpreisträger V.S. Naipaul charakterisiert.

Die autobiografischen Aufzeichnungen hören im Jahr 1962 auf, als Hall wegen Meinungsverschiedenheiten als Redaktor bei der «New Left Review» ausschied. Er hängt eine Coda an, wie er seine spätere langjährige Frau Catherine kennenlernte, die selbst eine eminente Forscherin zum Kolonialismus und zur Geschichte der Karibik wurde, wie er sich kurzzeitig aus der Politik zurückzog und Lehrer wurde.

Hall war zu diesem Zeitpunkt 32 Jahre alt, in antikolonialen und neomarxistischen Kreisen schon gut bekannt; als führender Theoretiker aber kam er erst ein paar Jahre später in sein Recht. Die weitere Entwicklung ist in früheren Arbeiten dokumentiert. Mike Rustin, ein Weggenosse, hat kürzlich in einem grossen Interview in der Nummer 74 der Zeitschrift «Soundings» zusätzliche Facetten beigefügt und beiläufig erneut die Rolle von Hall als unermüdlicher Mentor sichtbar gemacht.

Das «Centre for Contemporary Cultural Studies»

Nach einer Stelle als Dozent für Medienanalysen an einem Londoner College wurde Hall vom Literaturprofessor Richard Hoggart aufgefordert, an der Universität Birmingham zu helfen, ein neues Institut aufzubauen. Hoggart hatte 1957 in seinem Buch «The Uses of Literacy» ein damals unerhörtes Plädoyer für die Populärkultur gehalten; ein Jahr später veröffentlichte Raymond Williams «Culture and Society», in der er Kultur als «umfassende Lebensweise» definierte, sie im Alltag aufzuspüren suchte und ebenfalls den herrschenden literarischen Kanon sprengte. An dem 1964 gegründeten «Centre for Contemporary Cultural Studies» (CCCS) sollten solche Programme umgesetzt werden, und so bildete sich das heraus, was sich später als «Cultural Studies» global verbreitete. Die Cultural Studies standen in zweifacher Frontstellung: Gegen den dogmatischen Marxismus erachteten sie die Untersuchung von Kultur als ebenso wichtig wie die von Ökonomie und Politik; gegen die herrschende Kulturauffassung stellten sie die kritische Aufarbeitung populärer, angeblich ‹niederer› Kulturformen und brachen aus dem Ghetto der traditionellen, unpolitischen Kulturberichterstattung aus. Von heute aus gesehen ist kaum mehr vorstellbar, wie umwälzend das damals war. Roland Barthes hatte 1957 mit seinen «Mythen des Alltags», die vom neuen Citroën, vom Guide Bleue, Einsteins Gehirn und der Tour de France handelten, eine erste Schneise geschlagen. Das CCCS stellte nun Arbeiter-, Alltags- und Populärkultur ins Zentrum und untersuchte sie sowohl empirisch wie theoretisch als Alltagspraxen: Soap Operas. Pfadfinderlager. Boulevardzeitungen. Frauenzeitschriften. Bilder von käuflicher Sexualität und von schwarzen Einwanderern. Eine nach wie vor erhellende Untersuchung aus diesem Umfeld ist diejenige von Paul Willis, «Spass am Widerstand. Learing to Labour», ursprünglich 1977 erschienen und vor ein paar Jahren in einer neuen Übersetzung auf deutsch wieder aufgelegt. Willis begleitete über drei Jahre hinweg Schüler in einem Arbeiterbezirk und zeigte, wie männliche Jugendliche aus der Arbeiterklasse in lustvoller Opposition gegen das sie ausschliessende Bildungswesen aufbegehren, dass sie sich damit aber selbst disqualifizieren und später in Hilfsjobs gefangen bleiben: Saufen macht Spass und entmündigt.

Für die Arbeiten am CCCS wurden wichtige theoretische Anregungen von Louis Althusser und Michel Foucault übernommen. Und vor allem Antonio Gramscis Hegemoniekonzept, wonach eine herrschende Klasse nicht nur mit politischem und ökonomischem Zwang herrschen kann, sondern auch die freiwillige Zustimmung breiter Schichten organisieren muss. So ging es um Aktivierungs- und Lähmungspotentiale in der populären Kultur.

Dabei wurden auch Anstösse der ‹linguistischen Wende› zur Textualität menschlicher Praxen sowie zur Materialität des symbolischen Felds aufgegriffen. Cultural Studies verstanden alltägliche Praxen, alltägliches Verhalten in ihrem Funktionieren diskursiv: das heisst sie werden formuliert und ausgehandelt. Aber diese Praxen sind keine Sprache, sie operieren nur wie eine Sprache, bleiben handfest und leibhaftig. Gegen idealistische Überspanntheiten, dass die Realität nur noch aus Diskursen bestehe, meinte Hall einmal. «Das, was an altem Materialisten an mir noch übriggeblieben ist, möchte extrem krude Sachen sagen wie: ‹Ihr solltet mal Eure Worte essen›.»

Die Krise politisieren

Hall hat die Kulturwissenschaften immer als politische Wissenschaft verstanden. 1967 verantwortete er zusammen mit E. P. Thompson und Raymond Williams das «New Left May Day Manifesto». In diesem wurde eine umfassende Analyse der Nachkriegsgesellschaft versucht, und die Autoren wandten sich gegen das technokratische Gesellschaftsverständnis der Labour Party sowie die Klassenkompromisse, die die Partei damals im Zeichen der korporativen Einbindung der Arbeiterbewegung in den Wohlfahrtsstaat einging. Doch in den 1970er Jahren war es nicht die Kritik von links, sondern die Politik von rechts, die mit diesem korporatistischen Konzept aufräumte: Margaret Thatchers neue Rechte. Der Erdölschock von 1973 leitete den Bruch ein, mit dem der Nachkriegskonsens eines sozial abgefederten Kapitalismus von rechts aufgekündigt wurde.

Aus dem Umfeld des CCCS wurde 1978 der Band «Policing the Crisis» publiziert, der die neuen Formen analysierte, mit denen die Krise durch eine Allianz von Wirtschaftsführern und neokonservativen Politikern gemeistert werden sollte. Laut Hall bildete sich ein «autoritärer Populismus» (Hall 2014, 122) heraus, eine Einbindung breiter Volksschichten bei gleichzeitiger Vergrösserung des repressiven Staatsapparats. Seine Analysen erschienen unter anderem in «Marxism Today», der Theoriezeitschrift der Kommunistischen Partei, die sich ab 1977 dem Eurokommunismus und neuen theoretischen Strömungen öffnete. Im Januar 1979, noch vor dem überwältigenden Wahlsieg von Margaret Thatcher im Mai desselben Jahrs, veröffentlichte Hall den Artikel «The Great Moving Right Show», in dem er den Begriff «Thatcherismus» prägte. Als einer der ersten erkannte er, dass nicht einfach eine konservative Krämerstochter zur ersten britischen Premierministerin gewählt werden würde, sondern dass mit einer konservativen Revolution ein grundsätzlicher Umbau der Gesellschaft versucht wurde. Vielfältig analysierte er, wie der Gegensatz von Lohnabhängige versus Machtblock zu einem zwischen einfachem Volk versus Staat umgeformt worden sei, wie soziale und wirtschaftliche Enttäuschungen der Arbeiterklasse diskursiv als Kritik des sozialstaatlichen Bürokratismus artikuliert wurden, und wie durch die Medien geschürte «moralische Paniken» eine Front zwischen herkömmlichen, anständigen, festen Werten und zersetzenden, unmoralischen, flottierenden aufbauten. Damit kritisierte er auch eine versteinerte Linke, die an klassenkämpferischen Floskeln festhielt oder hilflos von dämonischer Verführung und sozialdemokratischem Verrat sprach.

Diese differenzierten Analysen trugen Hall den Vorwurf ein, den Thatcherismus nur auf der Ebene der Ideen zu analysieren, damit oberflächlich zu bleiben und dessen ökonomische Klasseninteressen zu vernachlässigen. Darauf hat er schon 1984 geantwortet: «Ich arbeite zur politischen/ideologischen Dimension, a) weil ich auf diesem Gebiet zufällig einige Kompetenz habe und b) weil sie von der Linken allgemein und von einigen Marxisten vernachlässigt oder reduzierend behandelt wird. Die Annahme, man hielte, weil man auf dieser Ebene arbeitet, ökonomische Fragen für überflüssig oder unwichtig, ist absurd.» (Hall 2014, 128).

Der andere Vorwurf, mit seiner Begriffsprägung und Analysen überschätze er die Bedeutung des Thatcherismus als grundlegend neue Politikform, wurde schon bald durch dessen rabiate Politik blamiert. Nach einem Jahrzehnt versuchten Autorinnen und Autoren aus dem Umkreis von «Marxism Today» – Robin Murray, Beatrix Campbell, Michael Rustin, Göran Therborn und andere – im Sammelband «New Times», Bilanz zu ziehen und sich das «sich verändernde Gesicht der Politik in den 1990er-Jahren» zu imaginieren. Ein solches Unterfangen stand allerdings vor dem Dilemma, ob und wie man sich einen neuen linken Aufbruch mit Labour vorstellen konnte.

Dialog und Diskursanalyse

Hall hatte das CCCS nach dem Rücktritt von Richard Hoggart von 1968 bis 1979 geleitet und wechselte dann als Professor für Soziologie an die «Open University», einer Gründung der Labour Party und die führende Institution im Bereich der Erwachsenenbildung. Dabei ging es ihm immer um eingreifendes Denken, um theoretische Analysen in Zusammenhang mit und zur Beförderung politischer Bewegungen, ohne sich von diesen instrumentalisieren zu lassen. Gleichzeitig wurden die Cultural Studies an US-amerikanischen Universitäten institutionalisiert. In den 1990er Jahren vollzog sich in Grossbritannien – und mit Verzögerung und in geringerem Mass auch im deutschsprachigen Raum – eine ähnliche Entwicklung, als die neu aufgewerteten Fachhochschulen auf die Nachfrage einer neuen Studentengeneration mit Kursen zur Medienkritik reagierten. Hall analysierte solche Entwicklungen kritisch. Zwar hielt er eine beschränkte Institutionalisierung für unumgänglich und notwendig, wies aber auf die Entpolitisierung der Cultural Studies in den USA und in Grossbritannien hin, wo sich die neuen Kurse marktförmig zunehmend an den Bedürfnissen der Medienindustrie orientierten. Dagegen setzte Hall: «Ich verstehe nicht, wie eine Praxis das Ziel haben kann, etwas in der Welt zu verändern, ohne einen spezifischen oder eigenständigen Standpunkt einzunehmen, der ihr wirklich etwas bedeutet und den sie deutlich machen will.» (Hall 1994, 36)

Halls Arbeit ist immer auch Diskursanalyse, wobei Diskurs breit verstanden wird, als Denk- und Handlungssystem. Tatsächlich greift Hall in seinen Analysen nicht nur methodische Hilfsmittel von Sigmund Freud und Michel Foucault, sondern auch von Jacques Derrida und Ernesto Laclau / Chantal Mouffe auf. Dabei stehen für Hall die Veränderungen, die Übergänge und Brüche im Vordergrund. Er richtet den Blick nicht auf ein für alle mal fixierte Positionen, sondern auf kontingente Positionierungen. Die Positionierung bedeutet einerseits eine Historisierung: Positionen haben sich geändert, und andererseits eine Aktivierung: Positionen können sich ändern.

Dieses Denken, das Verfestigungen zerlegt, dieses Dialogische, Fliessende lässt sich in einem vor drei Jahren erschienenen Suhrkamp-Buch am Material verfolgen. Es ist die erste und bisher einzige Publikation von Hall in einem deutschsprachigen Mainstream-Verlag. Sie enthält drei Abhandlungen aus dem Jahr 1994 an der Harvard Universität in Cambridge / Massachusetts. In Auseinandersetzung mit älteren und zeitgenössischen Theoretikern wie W. E. B. Du Bois beziehungsweise Anthony Appiah analysiert er darin das «verhängnisvolle Dreieck» der drei Begriffe Rasse, Ethnie und Nation. Dabei will er die Begriffe «ins Wanken bringen» und dekonstruieren, sie als «gleitende Signifikanten» sichtbar machen, die sich historisch und je nach politisch-kulturellen Kräfteverhältnissen verändern.

Die Äquivalenzen des Rassismus

Wenn Rassismus einst biologistisch, wissenschaftlich, fundiert wurde, so kann er sich gegenwärtig nicht mehr auf die Mainstream-Wissenschaft berufen. Dennoch lässt er sich nicht einfach durchs aufgeklärte Bewusstsein wegzaubern. Die Differenz zwischen Menschen und Menschengruppen, auch in ihren Erfahrungen der Unterdrückung, kann nicht bestritten werden; umso wichtiger ist es, zu verstehen, wie sie rassifiziert werden, warum rassistische Klassifikationssysteme fortleben und wie sie als Bedeutungssysteme funktionieren. Hall analysiert zu diesem Zweck Äquivalenzketten, das heisst die Parallelführung einer bestimmten Reihe von Vorstellungen und Bedeutungen mit anderen Bedeutungen, die ursprünglich nichts mit ihnen zu tun haben. Dabei werden soziale Phänomene naturalisiert, das heisst für naturwüchsig und unabänderlich erklärt. Zum Beispiel wird die Kette «Biologie (Genetik) / Politik (Nation) / Gesellschaft (Zivilisation)» mit der Kette «negroid / fremd / unzivilisiert» parallelisiert. An die Stelle der weitgehend diskreditierten Genetik kann auch die Kultur treten. So wird aus der Kette «Kultur/Nation/Zivilisation» die Kette «eigenständig» / fremd / unzivilisiert», mit dem selben Resultat. Der kulturelle Rassismus ist neben dem biologistischen für Hall unmissverständlich nur ein anderes Register des Rassismus.

Der Kampf dagegen bedeutet aber auch «das Ende des essentiellen schwarzen Subjekts» (Hall 2017, 96), denn Essentialismus führt in die Sackgasse: «Identität kann überhaupt keine fixierte Essenz sein, so als ob sie unveränderlich ausserhalb von Geschichte und Kultur stünde, und das aus einem prinzipiellen Grund: Identität ist nichts ein für alle Mal Gegebenes, das durch die Gene übermittelt würde, die wir in unserer Hautfarbe mit uns tragen, sondern bildet und transformiert sich geschichtlich und kulturell.» (Hall 2017, 143)

Das mag einem linken Bewusstsein als selbstverständlich erscheinen, aber Hall zeigt am Beispiel des Begriffs der Ethnie, wie ein Essentialismus selbst bei explizit widerständigen Konzeptionen hinterrücks wiederkehrt. Wenn der diskreditierte Begriff der Rasse durch denjenigen der Ethnie ersetzt werde, könne das eine emanzipatorische Bewegung befeuern, aber es drohe zugleich die Gefahr, wiederum auf eine genau abgegrenzte, urtümliche, unvergängliche Identität zu rekurrieren.

Ebenso äussert Hall Vorbehalte gegen den Begriff des Multikulturellen. So stellt er fest, dass das Abfeiern multikultureller Vielfalt mit rassistischen Vorurteilen einhergehen kann – man kann Reggae oder Rap oder den Carnival in London oder Fussballer aus dem Kosovo in Zürich toll finden und trotzdem gegen Einwanderer sein.

Hall argumentiert auch gegen andere vorschnelle Thesen, etwa dass die Globalisierung die ganze Welt homogenisiere. Für ihn bleibt das Lokale weiterhin präsent, ja, es verstärkt sich noch. Einerseits ist der Kapitalismus ökonomisch auf die Ausbeutung von Differenz, die Ausnutzung von Differentialen angewiesen, und andererseits können bislang unterdrückte Bevölkerungen sich selbst als lokal verankerte neue Subjekte konstituieren.

Dagegen – oder dafür – betont Hall die Bedeutung der «kulturellen Frage»: «Durch unterschiedliche Geschichtsverläufe, unterschiedliche Kulturen, ist über grosse Zeiträume hinweg eine bunt zusammengewürfelte Welt entstanden. Doch jetzt stürzen die Barrieren ein. Die Menschen sind gezwungen, zusammenzuleben. Die multikulturelle Frage ist folgende: Wie können sie es schaffen, ohne das, was sie ausmacht, ohne ihre Identität aufzugeben? Das nenne ich Differenz. … Mich interessiert die Politik des Verhandelns, durch die eine multikulturelle Gesellschaft in Zukunft möglich wird. Mich interessiert auch, wie das Andere, wie Differenzen in den Köpfen der Menschen funktionieren.» (Hall 2014, 201f.)

Auch an seiner eigenen Geschichte hat er früh die Migration als das zentrale Ereignis und Geschehen der Spätmoderne erkannt. Und daraus den Zustand der Diaspora als neue Positionierung – sowohl als Realität wie als Ziel. Dabei dürfe man nicht auf falsche Verheissungen einer neuen Ungebundenheit hereinfallen. «Menschen wie diese [in der Diaspora] sind selbstverständlich weder die fixierten Seelen der geschlossenen Diskurse des Fundamentalismus noch die verfügbaren, umherziehenden Nomaden der Postmoderne oder der globalen Homogenisierung. Die Subjekte der Diaspora tragen die Spuren spezifischer Geschichten und Kulturen, die Äusserungstraditionen, Sprachen, Texte und Bedeutungswelten an sich, die sie unwiderruflich geprägt haben […]. Doch die Spuren, die in der Formation solcher Identitäten am Werke sind, sind niemals singuläre, sondern immer multiple». (Hall 2017, 184)

«New Labour»

«Marxism Today» wurde im Dezember 1991 eingestellt – die orthodox kommunistische Leserschaft war längst abgesprungen, eine neue konnte ohne institutionelle Anbindung nur ungenügend gewonnen werden. Das folgende Jahr bedeutete für die linke Politik in Grossbritannien eine Wasserscheide. Alle Linksengagierten hatten, öfters zähneknirschend und im Bewusstsein, dass es sich wohl nur um das kleinere Übel handeln werde, auf einen Wahlerfolg von Labour gehofft, um 13 Jahre konservativer, neoliberaler Dominanz brechen zu können. Doch die Konservativen schafften unter dem farblosen John Major nochmals den Machterhalt. Es gab zwei Reaktionsweisen darauf. Die eine war «New Labour»: die Partei mit allen Mitteln mehrheits- und machtfähig trimmen. Vieles über Bord werfen, an einigem Wenigem festhalten. Die andere war, hartnäckig an den Defiziten der Analyse und an deren Behebung weiterarbeiten.

1995 gründete Hall deshalb zusammen mit der Politgeografin Doreen Massey und dem Ökonomen Michael Rustin nochmals eine neue Zeitschrift, «Soundings». In der ersten Nummer im Herbst 1995 wurde von «ungemütlichen Zeiten» und davon gesprochen, dass der weiter voranschreitende Rechtsrutsch in den westlichen Gesellschaften Anlass zur Unruhe und Sorge sei. Allerdings wolle die Zeitschrift «gerade der Meinung entgegentreten, die Ideale von Demokratie und Gleichheit seien ein für allemal erledigt». Der Labour-Wahlsieg im Mai 1997 zog einen Teil der kritischen Intelligenz ab. Etliche ehemalige Kritiker, auch Mitarbeiter von «Marxism Today» wie Geoff Mulgan, machten sich auf einen neuen Marsch durch die Institutionen. Linksliberale Intellektuelle wie Anthony Giddens propagierten enthusiastisch einen nebulösen «dritten Weg». Zurück blieben eine paralysierte Linke und ein akademisches Ghetto. «Soundings» bemüht sich bis heute um die Verknüpfung dieser Bereiche und einen Dialog mit kontinentaleuropäischen Traditionen.

«Common-sense Neoliberalismus»

Politisch hatte sich Hall nie irgendwelchen Illusionen über New Labour hingegeben und veröffentlichte 1998 in «The Great Moving Nowhere Show» in Parallele zu seiner bahnbrechenden Thatcher-Kritik zwanzig Jahre zuvor eine scharfe Abrechnung mit Tony Blair. Weiterhin aber hielt er Labour für eine «hybride Konstruktion» (Hall 2014, 166), in der eine sozialdemokratische Agenda durch die neoliberale Agenda verdrängt werde, die allerdings in bestimmten Bereichen wie der Erziehung oder Gesundheitswesen noch auf Widerstand stosse.

Die Finanzmarktkrise von 2008 schien die Krise des Neoliberalismus einzuläuten. Doch in einem Gespräch mit Doreen Massey im Jahre 2010 deutete er an, was sich seither bestätigt hat: Trotz Finanzmarktkrise ist es den Ideologen des Kapitals gelungen, die Ökonomie vom Ideologischen und von der Alltagsphilosophie zu trennen. Es gab eine vorübergehende Kritik am ‹überbordenden› Finanzkapitalismus, an den Abzockern, sogar eine vorübergehende Rückkehr zu wirtschaftspolitischen Regulationen; aber das Denken über die Gesellschaft blieb das Alte. Die neoliberalen Verheerungen in den Köpfen zeigen sich im Promi-Kult, im Sport mit seinem meritokratischen Ethos, oder dem Versprechen, dass wir alle durchs Fernsehen Stars werden können.

2013 starteten die «Soundings»-HerausgeberInnen Stuart Hall, Doreen Massey und Michael Rustin eine Artikelserie «After Neoliberalisms? The Kilburn Manifesto». Noch einmal ging es darum, die Krise und ihre ‹Überwindung› besser zu verstehen. War der Neoliberalismus hegemonial geworden, hatte er sich also Gesellschaft und Subjekte, Körper und Seelen unterwerfen können? Solche Fragen sind nicht akademische Wortklaubereien, sondern dienen dazu, sich klarzumachen, wie man den Neoliberalismus bekämpfen und die Bedingungen für eine gute und gerechte Gesellschaft herstellen kann.

Stuart Hall hat in diesem Band, kurz vor seinem Tod, zusammen mit Alan O’Shea den «Common-sense Neoliberalismus» analysiert. Common-sense wird als inkohärenter Alltagsverstand gezeigt, der doch handlungsanleitend ist. Zumeist ist er konservativ, schleppt alte Elemente mit – etwa das alttestamentarische Motto «Auge für Auge, Zahn für Zahn» – , an deren Verbreitung von rechts zugleich aktiv gearbeitet wird. Common-sense enthält aber auch progressive Elemente, die man als «good sense», als sinnvoll bezeichnen könnte – etwa die Einsicht, dass wir auf die Hilfe anderer angewiesen sind. Unsere verschiedenen sozialen Rollen müssen im Common-sense miteinander vereinbart werden, damit wir handeln können. Nach dreissig Jahren Neoliberalismus hat sich das Konsumdenken in eine dominante Position geschoben. Wir wissen zwar, dass es Menschen und Zeit braucht, um uns als Kranke zu pflegen, aber wir empfinden uns immer weniger als Patienten, sondern als Konsumenten von Gütern des Gesundheitsmarkts, der ‹rationell› bewirtschaftet werden kann.

Hall analysiert den zeitgenössischen Gebrauch eines Begriffs wie «Fairness». Die war einst ein Konzept im Wohlfahrtsstaat. Dieses Verständnis ist seit langem unterminiert. Ein Neoliberalismus, der sich des Common-sense der Menschen bemächtigen will, fordert jetzt Fairness für jene hart arbeitenden Menschen, die nicht – wie Ausländer oder Sozialschmarotzer – auf Kosten der anderen leben. Aus einem umfassenden Verständnis von Fairness ist ein selektives, ausschliessendes geworden. Fairness gilt nur für diejenigen, die etwas dafür leisten. So ist auch dieser Begriff ins Marktdenken eingefügt worden.

Hall zeigt aber in detaillierten Analysen von Online-Kommentaren der grössten englischen Boulevardzeitung «Sun», dass im Common-sense doch nicht alles so glatt abläuft, dass Widersprüche auftreten, dass Elemente solidarischen Verhaltens mit den Schwächeren der Gesellschaft unverhofft auftauchen, aber ‹wegerklärt› werden. Eine oppositionelle Politik müsste hier ansetzen: Die Rahmenbedingungen zeigen, in denen Diskurse stattfinden, und zugleich Eingriffe zu deren Umformulierung anbieten.

Die aktuelle Pandemie liefert dazu reichhaltiges Material. Gegen den allherrschenden Konkurrenzkapitalismus wird nicht nur die Rolle des Staates aufgewertet, sondern ein Begriff wie Solidarität ist plötzlich in aller Munde. Doch der Backlash beginnt bereits. Trump und die SVP versuchen, die Pandemie-Bekämpfung in ihre Konstruktion der Elite versus das wahre Volk einzubauen. Dabei entstehen durchaus Ambivalenzen und Widersprüche. Die Multimilliardärin aus Chur solidarisiert sich plötzlich mit der Coiffeuse aus dem Kosovo. Gegen solche Äquivalenzen muss eine real verankerte Bedeutung der Solidarität rekonstruiert werden.

Stefan Howald

Literatur

Stuart Hall: «Vertrauter Fremder. Ein Leben zwischen zwei Inseln». Aus dem Englischen von Ronald Gutberlet. Argument / InkriT. Berlin 2020. 304 Seiten.

Stuart Hall: «Das verhängnisvolle Dreieck. Rasse. Ethnie. Nation». Herausgegeben von Kobena Mercer. Mit einem Vorwort von Henry Louis Gates Jr. Aus dem Englischen von Frank Lachmann. Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2017. 221 Seiten.

Stuart Hall: «Ausgewählte Schriften in 5 Bänden». Argument Verlag, Hamburg 1989ff.– «Ideologie. Kultur. Rassismus». Ausgewählte Schriften 1. Hamburg 1989 (Neuauflage 2012).– «Rassismus und kulturelle Identität». Ausgewählte Schriften 2. Hamburg 1994 (Neuauflage 2012).– «Cultural Studies. Ein politisches Theorieprojekt». Ausgewählte Schriften 3. Hamburg 2000.– «Ideologie. Identität. Repräsentation». Ausgewählte Schriften 4. Hamburg 2004.– «Populismus. Hegemonie. Globalisierung». Ausgewählte Schriften 5. Hamburg 2014.

Der Argument-Verlag bereitet eine Zusammenfassung dieser fünf Bände in zwei Bänden vor, von denen der erste, «Schriften1», noch im Mai erscheinen sollte.


Teile dieses Artikels sind in einem Nachruf auf Stuart Hall 2014 im Widerspruch 65, S. 169–177, erschienen, siehe https://www.widerspruch.ch/widerspruch-65-0.

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