Links das Original, rechts der Abdruck

Bücherräumereien (XII): eine gelegentliche Rubrik über die Bestände des bücherraums f

Im bücherraum f angesiedelt ist linkerhand auch die Forschungsstelle Dora Koster. Bei der Erschliessung des Nachlasses findet sich ein Typoskript, vier Blätter mit ganz wenigen handschriftlichen Korrekturen, «Liebe als positive Verschiebung unserer Reize», nicht datiert, aber offensichtlich aus den 1980er Jahren, und am Kopf des ersten Blatts ist handschriftlich vermerkt «fraz», was in diesem Zusammenhang wohl die in Zürich herausgegebene «Fraue-Zitig» meinen könnte. Dazu passt, dass in der provisorisch erstellten Bibliografie mit Texten über Dora Koster einer von Angela Thomas unter dem Titel «Ihr sprecht meine Sprache nicht» in der fraz vom März 1983 verzeichnet ist.

Da trifft es sich doch gut, dass auf der anderen Seite des bücherraums in der Bibliothek schema f die «Fraue-Zitig», schön gebunden, vorliegt. Also ein Blick in den obenauf liegenden Band und die erste dort vorhandene Nummer, justament aus dem März 1982. Tatsächlich, da steht auch schon der Beitrag zu Dora Koster, Seite 36f., allerdings anonym und mit anderem Titel: «Ich suche die Seele, nicht den Dollar, das ist Dora Koster». Was zwar unbekannt und interessant, aber weder der Beitrag über die Liebe noch der von Angela Thomas ist.  Also müssig-konzentriert die weiteren Ausgaben durchgeblättert, und da findet sich im März 1985, in einer Nummer mit dem Schwerpunkt Liebe, tatsächlich jener Beitrag über die positive Verschiebung unserer Reize, mitsamt den kleineren Korrekturen, allerdings nicht, wie im Manuskript, mit Oiseau bleu unterzeichnet, sondern mit Isa Syltjé, einem anderen Pseudonym von Dora Koster nach der geliebten Nordseeküste. Bleibt nur noch der Beitrag von Angela Thomas zu eruieren. Deshalb nochmals zurückgeblättert, und dann findet er sich tatsächlich ebenfalls, zwar nicht, wie provisorisch vermerkt, im März 1983, sondern im März 1984. 

Womit durch die Synergien im bücherraum sowohl ein neuer Artikel entdeckt wie ein Fehler korrigiert worden ist.

sh

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